Montag, 4. November, 20:00 Uhr, Nachfolge-Christi-Kirche
Ein absoluter Glücksfall!
VÄSEN sind das Aushängeschild der skandinavischen Folkmusik und haben bereits Konzertbesucher von Washington bis Tokio begeistert. Das Duo besteht aus Olov Johansson, der Schwedens Nationalinstrument, die Nyckelharpa, beherrscht wie kaum ein zweiter und Mikael Marin an Viola und Violoncello da Spalla.
Johansson wurde 1990 der erste Weltmeister an der Nyckelharpa, Marin spielte im World Orchestra unter der Lei- tung von Leonard Bernstein und ist als Komponist und Arrangeur (u.a. für das Kronos-Quartett) weltweit anerkannt. Beide Musiker tragen den Titel Riksspelman (Staatsgeiger), Johansson wurde außerdem 2013 die Zorn-Medaille in Gold verliehen, die höchste Auszeichnung, die einem Volsmusiker in Schweden zuteil werden werden kann.
VÄSEN spielen schwedische Instrumentalmusik wie traditionelle Polskas, sowie viele exzellente Eigenkompositionen. Ausgeklügelte Arrangements und das intensive Zusammenspiel der beiden Musiker machen die Musik von VÄSEN ein- malig und faszinierend. Die beiden Musiker spielen mit einer unglaublichen Intensität. Bei ihren Konzerten entsteht der Eindruck, dass sie derselben unsichtbaren Eingebung folgen, so eng verzahnt agieren sie miteinander.
Gudrun Walther und Jürgen Treyz sind zwei der gefragtesten Folkmusiker Deutschlands. Ihre musikalische Hei- mat liegt zu gleichen Teilen in Irland und Deutschland, mit Einflüssen aus anderen europäischen Traditionen, Jazz, Blues und klassischer Musik. Mit diversen Projekten, allen voran mit ihrer multinationalen Band CARA, touren sie regelmäßig in Europa, den USA und Australien. Sie zählen außerdem zu den Haupt-Protagonisten des Deutschfolk- Revivals.
Ausgezeichnet wurden sie bereits zwei Mal mit dem Irish Music Award, mehrfach mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik, 2018 mit der Freiburger Leiter in der Sparte Musik (Auszeichnung der Internationalen Kul- turbörse Freiburg) und 2020 mit dem Kaarster Stern, dem Kulturpreis der Stadt Kaarst. Im Dezember 2020 lud Star-Geiger Daniel Hope die beiden zu einem Hauskonzert nach Berlin ein, welches auf ARTE concert europaweit ausgestrahlt wurde.
Bei ihren Konzerten zeigen sich die beiden Vollblutmusiker vielseitig und wandelbar – virtuose Instrumentalpassa – gen wechseln sich ab mit emotionalen, tiefgängigen Liedern, bei denen Gudrun Walthers Stimme voll zum Tragen kommt. Manch einer schwört nach dem Konzert, dass auf jeden Fall mehr als zwei Leute auf der Bühne standen, so dicht und voll ist der Sound dieses Duos.
Im August 2023 folgten Walther und Treyz einer Einladung von VÄSEN nach Schweden. Gefördert durch das Cul- ture Moves Europe – Programm des Goethe-Instituts konnten die vier Musiker eine Kollaboration starten, die sich den gemeinsamen Wurzeln der schwedischen und deutschen Musiktradition widmet und daraus Neues schafft. Menuette, Polonaisen, Polskas und Lieder aus alten Handschriften, gefunden in der Staatsbibliothek Berlin und dem schwedischen Musikarchiv in Stockholm, dienen als Ausgangspunkt. Eigenkompositionen und Bearbeitungen setzen neue Akzente und das Resultat ist ein frischer, moderner und doch hörbar traditionell verwurzelter Sound, der gleichermaßen elegant und mitreißend daherkommt.
Vier Profimusiker, die sich gefunden haben
Geprägt von gegenseitigem Respekt und mit großem Feingefühl für die musikalischen Details lassen sie in ihrer Musik Platz für individuelle Glanzpunkte. So vernetzen sich die schwindelerregenden Arpeggios von Johanssons Nyckelharpa, der berührende Gesang von Gudrun Walther, die verspielten, kontrapunktischen Zweitstimmen von Mikael Marin und das rhythmisch und harmonisch in allen Facetten schillernde Gitarrenspiel von J ürgen Treyz zu einem Gesamtklang, der jederzeit von leisen, filigranen Arrangements schlagartig zu wuchtigen Parts wechseln kann. Organisch gewachsen, fast symbiotisch verwoben – dies ist lebendige Musiktradition, wie man sie nur in ganz seltenen Fällen zu hören bekommt.
Ein musikalischer Glücksfall und ein „must see“ für jeden Musikfan, ganz gleich welchen Genres!